Herbst / Winter 2016/2017
Projekte > Unsere neuen Nachbarn
Nun sind, anders als zum Beginn 2016 noch erwartet, schon längere Zeit unserer Gemeinde keine neuen Asylbewerber mehr zugewiesen worden. Dafür gab es aber im vergangenen Herbst und Winter einige Veränderungen bei den anerkannten Flüchtlingen:
Es wäre schön, wenn sich Bürger unserer Gemeinde finden, die Familienpatenschaften übernehmen und sich etwas um die jungen Männer kümmern.
Somit leben Stand März 2017 in unserer Gemeinde insgesamt 27 ausländische Gäste, 5 Asylbewerber und 22 anerkannte Flüchtlinge. Das sind im Einzelnen neben den 4 Gästen aus Eritrea:
Neben dem Weg- und Zuzug der Flüchtlinge gab es im Herbst auch einen Wechsel in der Leitung der Asyl-Sozialbetreuung in Dietramszell. Thomas Ismer-Klusmann hat nun die Aufgabe von Waltraud Bauhof übernommen und führt ihre Arbeit fort. Gleichzeitig unterstützt die Gemeinde seine Tätigkeit als Asylkoordinator durch eine seit November 2016 für ein Jahr eingerichtete 450 Euro-Stelle.
Auch wenn Waltraud Bauhof weiter als ehrenamtliche Helferin ihre Erfahrung und ihre Tatkraft in die Asylbetreuung einbringt ist der Wechsel doch eine gewisse Zäsur in der Flüchtlingsarbeit in Dietramszell. Man kann nicht genug Respekt vor dem haben, was unter ihrer Leitung in den letzten Jahren an erfolgreicher Flüchtlingsbetreuung in Dietramszell geleistet worden ist.
- Karesan und Sabri Abdi sind aus der Rieder Straße 5a in eine eigene Wohnung in Wolfratshausen gezogen. Beide besuchen weiter den Integrationskurs in Bad Tölz.
- Ghina Al Sanea konnte im Oktober 2016 endlich mit ihren zwei Kindern Narjees und Mahir zu ihrem Mann nach Neuwied ziehen.
- Walaa Shatara durfte im Januar 2017 aus Oberpfaffenhofen zu ihrem Vater Majed und ihrem Bruder Rame nach Dietramszell ziehen.
- Vier 18-jährige junge Männer aus Eritrea sind nach dem Erreichen ihrer Volljährigkeit aus einer Gemeinschaftsunterkunft in Bad Tölz in eine selbst angemietete Unterkunft im ehemaligen Gasthof Beham in Einöd gezogen. Die vier, Biniam, Henok, Finan und Filmon, besuchen alle zur Zeit Integrationsklassen der Berufsschule in Bad Tölz.
Es wäre schön, wenn sich Bürger unserer Gemeinde finden, die Familienpatenschaften übernehmen und sich etwas um die jungen Männer kümmern.
Somit leben Stand März 2017 in unserer Gemeinde insgesamt 27 ausländische Gäste, 5 Asylbewerber und 22 anerkannte Flüchtlinge. Das sind im Einzelnen neben den 4 Gästen aus Eritrea:
- Familie Abdul Ghafar und Narges Raufi in Peretshofen mit ihren 5 Kindern Sheida, Bilal, Oranus, Jusuf und Sana
- Familie Nidal und Aya Albakar in Peretshofen mit ihrer zweirädrigen Tochter Amr
- Majed (Vater), Walaa (Tocher, 20) und Rame (Sohn, 19) Shatara in Schönegg im Kreuzbichlweg
- Familie Fares und Rasha BrakAlenizi in Schönegg in der Rieder Straße mit ihrem Sohn Fahad (2 Jahre) und ihrer Tochter Farah (7 Monate)
- Fahed Barak Al-Anzy (Bruder von Fares) in der Rieder Straße
- Najib Ahmedi in der Riederstraße mit seinem Sohn Rohullah (5 Jahre)
- Familie Ali und Tayebe Nazari in der Rieder Straße mit ihrem Sohn Danijal (9 Monate)
Neben dem Weg- und Zuzug der Flüchtlinge gab es im Herbst auch einen Wechsel in der Leitung der Asyl-Sozialbetreuung in Dietramszell. Thomas Ismer-Klusmann hat nun die Aufgabe von Waltraud Bauhof übernommen und führt ihre Arbeit fort. Gleichzeitig unterstützt die Gemeinde seine Tätigkeit als Asylkoordinator durch eine seit November 2016 für ein Jahr eingerichtete 450 Euro-Stelle.
Auch wenn Waltraud Bauhof weiter als ehrenamtliche Helferin ihre Erfahrung und ihre Tatkraft in die Asylbetreuung einbringt ist der Wechsel doch eine gewisse Zäsur in der Flüchtlingsarbeit in Dietramszell. Man kann nicht genug Respekt vor dem haben, was unter ihrer Leitung in den letzten Jahren an erfolgreicher Flüchtlingsbetreuung in Dietramszell geleistet worden ist.
Highlights der letzten Monate
Beide im letzten Jahr geborenen Kinder, Danijal Nazari und Farah BrakAleinzi, haben sich in ihrem ersten Lebenshalbjahr prächtig entwickelt und sind zwei fröhliche Babys die ihren stolzen Eltern aber auch den Familienpaten Celia und Günther Bloch viel Freude bereiten. Dies ist besonders erfreulich, weil Danijal als Frühgeburt keinen ganz einfachen Start ins Leben hatte.
Beide im letzten Jahr geborenen Kinder, Danijal Nazari und Farah BrakAleinzi, haben sich in ihrem ersten Lebenshalbjahr prächtig entwickelt und sind zwei fröhliche Babys die ihren stolzen Eltern aber auch den Familienpaten Celia und Günther Bloch viel Freude bereiten. Dies ist besonders erfreulich, weil Danijal als Frühgeburt keinen ganz einfachen Start ins Leben hatte.
Ali Nazari (Bild links), der Vater von Danijal, hat seit Januar 2017 nach einer einmonatigen Probezeit eine Vollzeitanstellung in der Klosterschänke. Er arbeitet dort nun, wie Abdul Ghafar Raufi (Bild rechts) aus Peretshofen, in der Küche. Dies ist ein besonderer Glücksfall, weil die Familie Nazari als Asylbewerber nun schon über ein Jahr auf ihre Anerkennung als Flüchtlinge durch das BAMF wartet und seit Anfang 2017 afghanischen Asylbewerbern in der Regel keine Arbeitserlaubnis mehr erteilt wird.
Damit sind sowohl Familie Raufi mit ihren fünf Kindern als auch Familie Nazari nicht mehr auf Unterstützung durch das Jobcenter oder das Landratsamt angewiesen. Hier gilt unser besonderer Dank Familie Florian und Uschi Guggenbichler, die Wirtsleute der Klosterschänke, die mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis die beiden Afghanen in ihren Wirkungskreis integrieren.
Damit sind sowohl Familie Raufi mit ihren fünf Kindern als auch Familie Nazari nicht mehr auf Unterstützung durch das Jobcenter oder das Landratsamt angewiesen. Hier gilt unser besonderer Dank Familie Florian und Uschi Guggenbichler, die Wirtsleute der Klosterschänke, die mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis die beiden Afghanen in ihren Wirkungskreis integrieren.
Majed Shatara (Bild rechts) und seine zwei erwachsenen Kinder Walaa und Rame (Bild links und mitte) haben seit Januar 2017 eine eigene Wohnung im Kreuzbichlweg gefunden. Dies war die Voraussetzung, dass Walaa endlich aus Oberpfaffenhofen zu ihrem Vater und Bruder ziehen durfte. Wir möchten der Familie Günther und Helene Rischer, den Vermietern, danken, dass sie das ermöglicht haben.
Dank der Hilfe unserer ehrenamtlichen Deutschlehrerinnen und Lehrer (Bild links Max, rechts Manfred) und natürlich auch auf Grund fleißigen Lernens haben nun schon drei der anerkannten Flüchtlinge, Fares und Fahed (Bild mitte) sowie Nidal, ihren Integrationskurs erfolgreich mit einer Prüfung abgeschlossen und nehmen bereits an einem berufsvorbereitenden Kurs des BFZ teil.
Rame, Walaa und Majed Shatara sowie Abdul Ghafar Raufi sind noch mitten in ihrem Integrationskurs.
Rame, Walaa und Majed Shatara sowie Abdul Ghafar Raufi sind noch mitten in ihrem Integrationskurs.
Die noch nicht anerkannten afghanischen Asylbewerber Najib Ahmedi und Ali und Tayebe Nazari dürfen leider noch nicht an einem Integrationskurs teilnehmen. Sie erhalten aber Unterricht von unseren ehrenamtlichen Deutschlehrerinnen und Lehrern. Dasselbe gilt für die die Mütter aus den bereits anerkannten Flüchtlingsfamilien, die zurzeit wegen der Betreuung ihrer kleinen Kinder noch nicht an einem Integrationskurs teilnehmen können. Außerdem werden auch die bereits schulpflichtigen Kinder der Familie Raufi von ehrenamtlichen Deutsch- und Mathematiklehrerinnen unterstützt.
All diese erfreulichen Nachrichten sind nur möglich, weil sich Menschen aus unserer Gemeinde in verschiedenster Weise ehrenamtlich für die Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge engagieren. Dieses Engagement umfasst Fahrdienste, Begleitung bei Arzt- oder Behördenbesuchen, das Erteilen von Deutschunterricht oder auch die Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die sich hier beteiligt haben und auch hoffentlich weiter beteiligen!
Aktuelle Probleme
Leider gibt es nicht nur Erfreuliches zu berichten.
Najib Ahmedi mit seinem Sohn Rohullah ist im ersten Anlauf die Anerkennung als Flüchtling verweigert worden. Najib hat mit Hilfe unseres Rechtsanwalts Florian Haas Widerspruch gegen den negativen Bescheid eingelegt und wir hoffen nun für Najib und Rohullah, dass sie Erfolg haben und doch noch anerkannt werden.
Insgesamt hat sich in den letzten Monaten die Gangart der Behörden insbesondere gegenüber Flüchtlingen aus Afghanistan verschärft. So wurde z.B. Najib Ahmedi die Arbeitserlaubnis entzogen, die bis Dezember 2016 ihm, wie allen afghanischen Asylbewerber, automatisch nach 3 Monaten Aufenthalt in Deutschland erteilt worden war.
Aufgaben für die nächsten Monate
Die meisten unserer Gäste wohnen zurzeit noch in vom Landratsamt angemieteten Unterkünften. Die bereits als Flüchtlinge anerkannten Familien sind aufgefordert, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Hierbei sind wir auf wohlwollende Vermieter angewiesen, die bereit sind, Wohnung an unsere ausländischen Gäste zu vermieten. Bei den Flüchtlingen und Asylbewerbern, die noch nicht ihren Lebensunterhalt selber verdienen, ist die Mietzahlung durch das Jobcenter oder das Landratsamt gesichert.
Ferner ist die Arbeitsplatzsuche ein weiteres wichtiges Thema in 2017. Wir würden uns sehr freuen, wenn neben der Klosterschänke auch andere in der Gemeinde ansässige Arbeitgeber Arbeit für den einen oder anderen der ausländischen Gäste hätte.
Abschließend soll noch ein grundsätzliches Problem bei der Integration der ausländischen Gäste angesprochen werden. Dabei geht es um den zurzeit noch recht geringen Kontakt mit deutschen Mitbürgern in der Gemeinde.
Es wäre schön, wenn neben der aktiven Unterstützung beim Deutschlernen oder der Wohnungs- und Arbeitssuche auch gemeinsame Freizeitaktivitäten von ausländischen und einheimischen Mitbürgern stattfinden würden.
Wenn jemand hier Ideen und Interesse hat kann er sich sehr gerne an Thomas Ismer-Klusmann (08027-850) wenden.
All diese erfreulichen Nachrichten sind nur möglich, weil sich Menschen aus unserer Gemeinde in verschiedenster Weise ehrenamtlich für die Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge engagieren. Dieses Engagement umfasst Fahrdienste, Begleitung bei Arzt- oder Behördenbesuchen, das Erteilen von Deutschunterricht oder auch die Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die sich hier beteiligt haben und auch hoffentlich weiter beteiligen!
Aktuelle Probleme
Leider gibt es nicht nur Erfreuliches zu berichten.
Najib Ahmedi mit seinem Sohn Rohullah ist im ersten Anlauf die Anerkennung als Flüchtling verweigert worden. Najib hat mit Hilfe unseres Rechtsanwalts Florian Haas Widerspruch gegen den negativen Bescheid eingelegt und wir hoffen nun für Najib und Rohullah, dass sie Erfolg haben und doch noch anerkannt werden.
Insgesamt hat sich in den letzten Monaten die Gangart der Behörden insbesondere gegenüber Flüchtlingen aus Afghanistan verschärft. So wurde z.B. Najib Ahmedi die Arbeitserlaubnis entzogen, die bis Dezember 2016 ihm, wie allen afghanischen Asylbewerber, automatisch nach 3 Monaten Aufenthalt in Deutschland erteilt worden war.
Aufgaben für die nächsten Monate
Die meisten unserer Gäste wohnen zurzeit noch in vom Landratsamt angemieteten Unterkünften. Die bereits als Flüchtlinge anerkannten Familien sind aufgefordert, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Hierbei sind wir auf wohlwollende Vermieter angewiesen, die bereit sind, Wohnung an unsere ausländischen Gäste zu vermieten. Bei den Flüchtlingen und Asylbewerbern, die noch nicht ihren Lebensunterhalt selber verdienen, ist die Mietzahlung durch das Jobcenter oder das Landratsamt gesichert.
Ferner ist die Arbeitsplatzsuche ein weiteres wichtiges Thema in 2017. Wir würden uns sehr freuen, wenn neben der Klosterschänke auch andere in der Gemeinde ansässige Arbeitgeber Arbeit für den einen oder anderen der ausländischen Gäste hätte.
Abschließend soll noch ein grundsätzliches Problem bei der Integration der ausländischen Gäste angesprochen werden. Dabei geht es um den zurzeit noch recht geringen Kontakt mit deutschen Mitbürgern in der Gemeinde.
Es wäre schön, wenn neben der aktiven Unterstützung beim Deutschlernen oder der Wohnungs- und Arbeitssuche auch gemeinsame Freizeitaktivitäten von ausländischen und einheimischen Mitbürgern stattfinden würden.
Wenn jemand hier Ideen und Interesse hat kann er sich sehr gerne an Thomas Ismer-Klusmann (08027-850) wenden.